Browsing mit der KI

Im Schatten unserer Apps und Gadgets arbeitet die künstliche Intelligenz schon seit Jahren emsig—sie deutet unsere Sprachbefehle, empfiehlt uns Musik-Playlists und wählt das nächste Wort auf unserer Smartphone-Tastatur. Doch in den letzten Monaten hat sich die AI-Technologie wie nie zuvor in den Vordergrund gedrängt.

Mit künstlicher Intelligenz, die nun eigene Kunstwerke generiert und auf Abruf natürlich klingende Texte erstellt, haben wir eine ganz neue Stufe der Raffinesse erreicht. Diese mächtigen Werkzeuge werden in alle Anwendungen integriert, die wir täglich nutzen, einschließlich der Webbrowser.

Microsoft geht mit seinem Edge-Browser voran, doch andere folgen rasch nach, wie du gleich sehen wirst. Hier werden wir uns mit integrierten Browser-Funktionen befassen, die etwas AI-Zauber auf Ihre Fingerspitzen bringen, aber es gibt auch viele Browser-Erweiterungen, die dir helfen, mehr aus der KI herauszuholen.

Eines ist sicher: Die Zeit, in der künstliche Intelligenz als bloßes Werkzeug hinter den Kulissen stand, neigt sich dem Ende zu. Stattdessen ist sie nun imstande, sich mit ihrer Kraft und Finesse ins Rampenlicht zu drängen, während wir die Grenzen dessen, was technisch möglich ist, weiter ausloten.

Die Auswirkungen

Während wir in diese neue Ära der künstlichen Intelligenz eintauchen, ist es entscheidend, dass wir uns dessen bewusst sind, welche Auswirkungen diese Technologien auf unser Leben haben können. Obwohl diese Werkzeuge uns neue Wege eröffnen, um Wissen zu entdecken und Ideen zu erforschen, müssen wir auch wachsam sein, um sicherzustellen, dass sie verantwortungsvoll eingesetzt werden.

In der Welt der Webbrowser wird diese neue Ebene der KI-Integration zweifellos unsere Surf-Erfahrungen verändern und möglicherweise sogar neu definieren, was es bedeutet, das Internet zu nutzen. Doch während wir diese neuen Möglichkeiten erkunden, dürfen wir nicht vergessen, dass die wahre Magie der künstlichen Intelligenz nicht nur in ihrer Fähigkeit liegt, uns durch die Unendlichkeit des Cyberspace zu navigieren, sondern auch in ihrer unerschöpflichen Kapazität, unsere eigene menschliche Kreativität anzuregen und zu erweitern.

Microsoft Edge

Microsoft fügt seinen Produkten so viele KI-Fähigkeiten wie möglich hinzu, und der Edge-Browser dient als eine Art Schaufenster, um zu zeigen, was KI dem täglichen Computing hinzufügen kann. Um sicherzustellen, dass du auf die neuesten Funktionen zugreifen kannst, prüfe, ob du die neueste Version von Edge verwendest (über "Hilfe und Feedback" und "Über Microsoft Edge" im App-Menü) und mit einem Microsoft-Konto angemeldet bist.

In der oberen rechten Ecke der Edge-Oberfläche solltest du ein Bing-Symbol sehen. Klicke darauf, um mit dem Bing-KI-Chatbot, der von ChatGPT angetrieben wird, zu interagieren. Unter dem Chat-Tab kannst du Bing KI verwenden, wie du Google oder Alexa verwenden würdest: Stelle eine Frage, um eine Antwort zu erhalten (z. B. "Wie unterscheidet sich LCD von OLED?") oder gib einen Anstoß für Inspiration (z. B. "Zeige mir Partyspielideen für 5-Jährige"). Nach jeder Antwort siehst du Quellen im Web, aus denen die Informationen stammen, und die Option, dass der Chatbot seine Antwort erneut versucht. Du siehst auch einige verwandte Suchanfragen, die du als nächstes ausprobieren möchtest, um die soeben erhaltene Antwort zu klären oder zu erweitern. Oben in jeder Antwort kannst du positives oder negatives Feedback geben, wie gut sie war, und den Text in die Zwischenablage kopieren (klicke auf die drei Punkte und dann auf "Kopieren").

Das blaue Besen-Symbol in der unteren linken Ecke ermöglicht es dir, ein neues Thema zu beginnen. Dabei kannst du den Ton der Antwort festlegen: kreativer, ausgewogener oder präziser. Wenn du Text generieren möchtest (z. B. für eine E-Mail oder ein Memo), wechsle zum "Compose"-Tab: Der Bot ermöglicht es dir, einen Ton, ein Format und eine Länge auszuwählen. Anschließend kannst du ihn mit einer Eingabeaufforderung oben starten.

Zum Beispiel, wenn du eine kurze Geschichte der Niederlande in einem informativen Ton möchtest, triff deine Auswahl auf dem Bildschirm und klicke dann auf "Entwurf generieren". Am unteren Rand der Antwort gibt es Optionen, um den Text in die Zwischenablage zu kopieren oder die Antwort erneut zu versuchen. Du kannst auch auf "Zur Seite hinzufügen" klicken, wenn du den Text in eine E-Mail oder ein Textfeld einfügen möchtest.

Es gibt jetzt auch einen in Microsoft Edge integrierten Bildgenerator, der von der DALL-E-Technologie angetrieben wird. Das Symbol dafür sollte ein paar Elemente weiter unten von dem Bing-Symbol auf der rechten Seite erscheinen. Wenn es nicht vorhanden ist, klicke auf die + (Plus)-Schaltfläche, um es zur Seitenleiste hinzuzufügen. Öffne das Tool, und du kannst entweder das gewünschte Bild beschreiben oder auf "Überrasch mich" klicken, um Edge etwas erstellen zu lassen.

Nach einigen Sekunden werden dir vier vorgeschlagene Bilder präsentiert. Klicke auf eines davon, um es genauer zu betrachten und die Optionen zum Teilen, Herunterladen oder Speichern in einer Sammlung innerhalb von Edge zu finden. Deine kürzlich generierten Bilder werden weiter unten in der Seitenleiste angezeigt, sodass du bei Bedarf darauf zurückgreifen kannst. Außerdem gibt es den Tab "Ideen erkunden", wenn du noch mehr Inspiration benötigst.

All dies ist kostenlos nutzbar, obwohl du nur eine bestimmte Anzahl von "Boosts" pro Monat erhältst, die den KI-Kunstgenerierungsprozess beschleunigen. Wenn dir die Boosts ausgehen, kannst du über das Microsoft Rewards-Programm weitere erhalten. Andernfalls musst du etwas geduldiger sein und auf die Fertigstellung deiner Bilder warten.

Andere Browser

Es ist fair zu sagen, dass Microsoft Edge im Moment führend ist, wenn es um KI-Tools im Browser geht, aber auch andere Entwickler beteiligen sich. Opera gestaltet seinen Browser komplett um, um generative KI-Funktionen zu integrieren. Es heißt Opera One und ist nun in Form einer frühen Entwicklerversion verfügbar.

Opera One | Browsing reinvented | Opera

Get Opera One in early access. Browse with a rebuilt technology stack and modular design ready for the emerging age of AI-powered web services.

Opera

Momentan gibt es in Bezug auf KI nicht viel zu sehen, außer Integrationen für ChatGPT und die ChatGPT-Alternative ChatSonic in der Seitenleiste auf der linken Seite. Allerdings wird die gesamte Benutzeroberfläche überarbeitet, um flüssiger und modularer zu sein, sodass im Laufe der Zeit noch viele weitere Funktionen hinzugefügt werden können. Eine vollständige Markteinführung ist für später in diesem Jahr geplant.

In der Zwischenzeit hat der Brave-Browser eine neue Funktion namens "Summarizer" eingeführt. Sie nutzt die Leistungsfähigkeit der KI, um dir kurze und informative direkte Antworten auf deine Fragen zu geben, basierend auf Texten, die aus den Websuchergebnissen extrahiert wurden. Die Idee dahinter ist, dass du die benötigten Antworten schneller und mit weniger Klicks erhältst.

Zum Beispiel möchtest du vielleicht den Unterschied zwischen zwei verschiedenen Getränkearten wissen oder benötigst Details darüber, was bei einer bestimmten historischen Veranstaltung passiert ist. Der Summarizer sollte in der Lage sein, dir einen kurzen Überblick zu geben, ohne dass du tatsächlich Webseiten öffnen musst, und die Quellen für die Zusammenfassung werden darunter aufgelistet.

Kritische Betrachtung

Es ist wichtig, kritisch über die Integration von KI-Technologien in Webbrowser nachzudenken. KI-Tools in Browsern könnten dazu führen, dass mehr persönliche Daten gesammelt und analysiert werden, was Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes aufwirft. KI-gestützte Empfehlungen könnten zu künstlichen Filterblasen führen, die den Dialog und das Verständnis für unterschiedliche Perspektiven einschränken. Es könnte schwierig werden, zwischen von Menschen erstellten und KI-generierten Inhalten zu unterscheiden, was Fragen nach Verantwortung und Kontrolle aufwirft. KI-Systeme könnten unerwünschte Voreingenommenheit zeigen und sich negativ auf bestimmte Bevölkerungsgruppen auswirken. Die zunehmende Integration von KI in Webbrowsern könnte dazu führen, dass die Nutzerinnen und Nutzer immer abhängiger von KI-gestützten Tools werden und ihre Fähigkeit, kritisch zu denken und eigenständig Informationen zu suchen und zu bewerten, beeinträchtigt wird.

Fazit

KI-Technologien werden immer mehr in unsere Webbrowser integriert und in Zukunft das Potenzial haben, unsere Online-Erfahrungen zu revolutionieren. Microsoft Edge führt derzeit mit einer Reihe von KI-gestützten Funktionen, während andere Browser wie Opera und Brave ebenfalls innovative KI-Tools entwickeln.