Beleuchtung spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um die Qualität von Video- und Fotoaufnahmen geht. Gerade in der Welt von YouTube und anderen Video-Plattformen ist es unerlässlich, die verschiedenen Aspekte der Beleuchtungstechnik zu verstehen. Doch mit Begriffen wie Lumen, Lux und anderen Fachausdrücken kann es schnell verwirrend werden. In diesem Artikel werden wir diese Begriffe einfach und verständlich erklären, damit du deine Aufnahmen auf ein professionelles Niveau heben kannst.

Lumen

Der Begriff "Lumen" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Licht". In der Physik und Lichttechnik hat man diesen Begriff übernommen, um die Menge an sichtbarem Licht, die eine Quelle abgibt, zu messen. Genauer gesagt, handelt es sich um den Lichtstrom, also die gesamte sichtbare Lichtleistung, die von einer Quelle in alle Richtungen ausgestrahlt wird.

Wie wird Lumen gemessen?

Lumen wird mit speziellen Messgeräten, sogenannten Luxmetern, gemessen. Diese Geräte erfassen die Intensität des Lichts und berechnen daraus die Anzahl der Lumen. Ein Lumen entspricht dem Lichtstrom, den eine Lichtquelle mit einer Intensität von 1 Candela in einem Raumwinkel von 1 Steradiant abgibt. 😉

Anwendung von Lumen

Um Lumen richtig anzuwenden, ist es hilfreich, den Vergleich mit Watt zu verstehen, denn viele kennen noch die alte Methode, die Helligkeit von Glühbirnen in Watt zu messen. Watt gibt aber nur an, wie viel Energie eine Lampe verbraucht, nicht wie hell sie ist. Moderne LED-Lampen verbrauchen viel weniger Watt, liefern aber oft mehr Lumen.

Glühbirne (Watt)Entsprechende Helligkeit (Lumen)Energiesparlampe (Watt)LED-Lampe (Watt)
25 W250 lm5-7 W2-4 W
40 W450 lm7-9 W4-5 W
60 W800 lm11-14 W8-10 W
75 W1100 lm15-19 W10-13 W
100 W1600 lm20-23 W13-17 W
150 W2600 lm30-38 W25-28 W

Erklärung:

  • Glühbirne (Watt): Traditionelle Glühbirnen verbrauchen viel Energie, um Licht zu erzeugen.
  • Entsprechende Helligkeit (Lumen): Dies ist die Lichtmenge, die eine Glühbirne dieser Wattzahl typischerweise abgibt.
  • Energiesparlampe (Watt): Diese Lampen, wie z.B. Kompaktleuchtstofflampen (CFLs), benötigen weniger Energie als Glühbirnen, um die gleiche Menge an Licht zu erzeugen.
  • LED-Lampe (Watt): LEDs sind noch effizienter und brauchen am wenigsten Energie, um eine vergleichbare Helligkeit zu liefern.

Lux

Lux ist eine Maßeinheit für die Beleuchtungsstärke. Es gibt an, wie viel Licht auf eine bestimmte Fläche trifft. 1 Lux entspricht 1 Lumen pro Quadratmeter. Das bedeutet, wenn eine Lichtquelle mit 1000 Lumen eine Fläche von 10 Quadratmetern beleuchtet, beträgt die Beleuchtungsstärke 100 Lux.

Anwendung von Lux

  • Alltag: Im Alltag kann Lux helfen zu bestimmen, ob ein Raum ausreichend beleuchtet ist. Zum Beispiel:
    • Ein Wohnzimmer sollte etwa 100-300 Lux haben.
    • Ein Büro oder Arbeitsplatz sollte zwischen 300-500 Lux haben.
    • Ein Operationssaal kann über 1000 Lux benötigen.
  • Videodrehs: Bei Videodrehs in Innenräumen ist die Beleuchtungsstärke entscheidend, um sicherzustellen, dass die Kamera genügend Licht einfängt. Für qualitativ hochwertige Aufnahmen sollten etwa 500-1000 Lux vorhanden sein, je nach gewünschtem Effekt und Stil.
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Farbtemperatur

Farbtemperatur beschreibt die Farbe des Lichts und wird in Kelvin (K) gemessen. Es gibt an, wie "warm" oder "kalt" das Licht wirkt. Hier sind einige typische Farbtemperaturen:

  • Kerzenlicht: ca. 1500-2000 K – sehr warmes, gelbliches Licht.
  • Glühbirne: ca. 2700-3000 K – warmweißes Licht, ähnlich Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang.
  • Halogenlampe: ca. 3000-3500 K – leicht wärmeres, aber helles Licht.
  • Mittagssonne: ca. 5000-5500 K – neutralweiß, fast tageslichtähnlich.
  • Blauer Himmel: ca. 6500-7000 K – kaltweiß, sehr helles, fast bläuliches Licht.

Anwendung der Farbtemperatur

  • Wohlfühlatmosphäre: Warmweißes Licht (2700-3000 K) wird oft für Wohnräume und Schlafzimmer verwendet, da es eine gemütliche Atmosphäre schafft.
  • Arbeitslicht: Neutralweißes bis kaltweißes Licht (3500-6500 K) eignet sich für Arbeitsplätze, Küchen und Badezimmer, da es Konzentration und Wachheit fördert.
  • Videodrehs: Bei Videodrehs ist die Konsistenz der Farbtemperatur wichtig, um natürliche Farben zu erhalten. Mische keine Lichtquellen unterschiedlicher Farbtemperaturen, um Farbverfälschungen zu vermeiden. Verwende zum Beispiel entweder warmes oder kaltes Licht, je nachdem, welchen Effekt du erzielen möchtest.

Das Inverse-Quadrat-Gesetz

Das Inverse-Quadrat-Gesetz ist ein physikalisches Prinzip, das beschreibt, wie die Intensität einer Lichtquelle mit zunehmender Entfernung abnimmt. Es besagt, dass die Intensität des Lichts (oder einer anderen Strahlung) invers proportional zum Quadrat der Entfernung von der Quelle ist. Dieses Gesetz ist in vielen Bereichen der Physik und Beleuchtungstechnik von großer Bedeutung.

Formel des Inversen-Quadrat-Gesetzes

Die mathematische Darstellung des Inversen-Quadrat-Gesetzes lautet:

Formel des Inversen-Quadrat-Gesetzes
Wer liebt mathematische Formeln nicht? 🙄

Dabei ist:

  • ( I ) die Intensität des Lichts (in Lux oder Lumen pro Quadratmeter),
  • ( P ) die Leistung der Lichtquelle (in Lumen),
  • ( r ) der Abstand von der Lichtquelle (in Metern),
  • ( π ) die Kreiszahl, ungefähr 3,14159.

Erklärung

  • Intensität (I): Die Helligkeit des Lichts, die auf eine bestimmte Fläche trifft.
  • Leistung (P): Die gesamte Lichtleistung der Quelle.
  • Abstand (r): Die Entfernung von der Lichtquelle zur betrachteten Fläche.

Anwendung des Inversen-Quadrat-Gesetzes

  • Beleuchtung: Wenn du die Beleuchtungsstärke auf einer Fläche erhöhen möchtest, kannst du entweder die Leistung der Lichtquelle erhöhen oder die Entfernung zur Lichtquelle verringern.
  • Fotografie und Videografie: Das Gesetz hilft, die richtige Beleuchtung zu planen. Wenn du die Lichtquelle näher an das Motiv heranbringst, wird das Licht deutlich intensiver.
  • Astronomie: Es erklärt, warum Sterne, die weiter entfernt sind, weniger hell erscheinen als nahegelegene Sterne.

Beispiel

Stell dir vor, du hast eine Lichtquelle mit einer Leistung von 1000 Lumen. Wenn du dich 1 Meter von der Lichtquelle entfernt befindest, beträgt die Intensität:

Wenn du dich auf 2 Meter entfernst, wird die Intensität:

Du siehst, dass die Intensität bei doppelter Entfernung auf ein Viertel reduziert wird.

Das Inverse-Quadrat-Gesetz ist ein fundamentales Prinzip, das erklärt, wie Licht und andere Strahlungen sich im Raum ausbreiten. Es zeigt, dass die Intensität mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt, was bei der Planung von Beleuchtungssituationen in verschiedenen Bereichen berücksichtigt werden muss.

Wenn es darum geht, die richtige Beleuchtung für deine Foto- und Videoaufnahmen auszuwählen, gibt es einige praktische Tipps, die dir helfen können, die besten Entscheidungen zu treffen. Hier sind einige Überlegungen, die du berücksichtigen solltest:

  1. Bestimme den Verwendungszweck: Bevor du eine Lichtquelle auswählst, überlege dir genau, was du beleuchten möchtest. Unterschiedliche Szenarien erfordern unterschiedliche Lichtarten. Zum Beispiel benötigst du für Close-up-Aufnahmen in der Regel eine andere Art von Beleuchtung als für Weitwinkelaufnahmen.
  2. Kenntnis der Lichtstärke: Wie bereits erwähnt, spielen Lumens und Lux eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, wie hell deine Lichtquelle sein sollte. Verstehe diese Maßeinheiten, um eine Lampe auszuwählen, die ausreichend hell ist, ohne überwältigend zu wirken.
  3. Berücksichtige die Farbtemperatur: Die Farbtemperatur wird in Kelvin gemessen und beeinflusst die Farbwiedergabe deiner Aufnahmen. Lichtquellen mit niedrigerer Kelvin-Zahl erzeugen ein wärmeres, gelblicheres Licht, während solche mit höherer Kelvin-Zahl ein kühleres, bläulicheres Licht ausstrahlen.
  4. Abstand und Positionierung: Der Abstand der Lichtquelle zum Objekt ist entscheidend. Denke an das Inverse Quadratgesetz: Mit jeder Verdopplung der Entfernung von der Lichtquelle verringert sich die Intensität des Lichts auf ein Viertel. Experimentiere mit verschiedenen Positionen, um die beste Ausleuchtung zu erzielen.
  5. Diffusion und Richtung: Manchmal ist das direkte Licht einer Lampe zu intensiv oder erzeugt harte Schatten. Verwende Diffusoren, um das Licht weicher zu machen, oder richte die Lichtquellen so aus, dass sie indirektes Licht erzeugen, um sanftere Schatten und eine gleichmäßigere Beleuchtung zu erreichen.
  6. Modifikationen und Zubehör: Viele Beleuchtungskits bieten Zubehörteile wie Softboxen, Reflektoren oder Barn Doors, die dir helfen können, das Licht besser zu steuern. Diese Tools können entscheidend sein, um die gewünschte Atmosphäre und Beleuchtungseffekte zu erzielen.
  7. Prüfe die Umgebung: Bevor du zusätzliche Beleuchtung einsetzt, betrachte die vorhandenen Lichtquellen. Natürliches Licht kann manchmal ausreichen oder kann mit künstlichem Licht kombiniert werden, um die gewünschten Effekte zu erzielen.
  8. Energieeffizienz und Kosten: Auch die Energieeffizienz und die Betriebskosten sind wichtige Überlegungen. LED-Lampen sind in der Regel energieeffizienter und langlebiger als herkömmliche Glühlampen.

Durch die Berücksichtigung dieser Tipps kannst du eine fundierte Entscheidung treffen, die nicht nur deine unmittelbaren Bedürfnisse erfüllt, sondern auch langfristig zufriedenstellend ist. Beleuchtung ist ein mächtiges Werkzeug in der Video- und Fotografie, und die richtige Auswahl kann deine Arbeiten erheblich verbessern.

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