
Mik Soda, Emergent, 27. Juni 2025
Intro
Stell dir vor, du könntest mit einem Mausklick Millionen verdienen - während Menschen ihr Leben verlieren. Klingt pervers? Willkommen in der Realität der modernen Kriegsführung. Künstliche Intelligenz hat nicht nur unsere Smartphones revolutioniert, sondern auch die Art, wie Kriege geführt und finanziert werden. Die Frage ist nicht mehr, ob KI Kriege verändert, sondern wer davon profitiert.
Wie verwandelt KI Kriege in Milliarden-Geschäfte?
Die Zahlen sprechen eine brutale Sprache: Globale Militärausgaben erreichten 2024 mit 2,72 Billionen Dollar ein Rekordniveau - ein Anstieg von 9,4% gegenüber 2023 und der steilste Anstieg seit dem Ende des Kalten Krieges. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Palantir Technologies, das Datenanalyse-Unternehmen von Peter Thiel, steigerte seinen Umsatz 2024 um 29% auf 2,87 Milliarden Dollar - hauptsächlich durch Militär- und Geheimdienst-Verträge. Die Aktie explodierte um 340% in einem Jahr. Microsoft kassierte einen 22-Milliarden-Dollar-Vertrag für militärische AR-Brillen vom US-Militär. Amazon Web Services betreibt geheime Cloud-Services für Geheimdienste weltweit.
Wann hast du das letzte Mal darüber nachgedacht, dass deine Streaming-Technologie auch Raketen lenken könnte?
Die Geschäftsmodelle sind perfide einfach: Datenanalyse für Zielerfassung, autonome Drohnen-Schwärme, KI-gestützte Überwachung und Predictive Analytics für militärische Operationen. Jeder Konflikt wird zur Beta-Testumgebung für die nächste KI-Generation.
Wer profitiert wirklich von der globalen Aufrüstung?
Unser Herausgeber, Michael Kainz, der seit 15 Jahren die Digitalisierung von Unternehmen begleitet, analysiert diese Entwicklung kritisch: "Was wir in der zivilen KI-Entwicklung sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs. Die wirklichen Durchbrüche passieren in militärischen Labors - finanziert durch Steuergeld, profitabel für private Konzerne."
Folge dem Geld - und entdecke die dunkle Seite der Künstlichen Intelligenz
Die USA führen mit 997 Milliarden Dollar Militärausgaben (37% der weltweiten Ausgaben), gefolgt von China mit 314 Milliarden Dollar (Wachstum: 7%) und Russland mit 149 Milliarden Dollar (Wachstum: 38%). Aber diese Zahlen erzählen nur die halbe Geschichte.
Lockheed Martin meldete 2024 einen Umsatz von 71 Milliarden Dollar, wobei 74% durch US-Regierungskäufe generiert wurden. RTX Corporation (ehemals Raytheon) sicherte sich einen 946-Millionen-Dollar-Vertrag für Patriot-Luftabwehrsysteme allein für Rumänien. Northrop Grumman entwickelt autonome Kampfsysteme, die ohne menschliche Kontrolle entscheiden können.
Kennst du das Gefühl, wenn du merkst, dass deine Alexa-Anfragen möglicherweise Algorithmen trainieren, die später Leben bedrohen?
Warum ist China der heimliche Gewinner des KI-Wettrüstens?
Während die USA bürokratische Hürden überwinden müssen, kann China KI-Fortschritte rasant in staatlich kontrollierte Verteidigungssysteme integrieren. China investiert jährlich über 1,6 Milliarden Dollar in militärische KI-Forschung und könnte laut Geheimdienst-Berichten vollautonome KI-Waffen binnen zwei Jahren auf dem Schlachtfeld einsetzen.
Das Land entwickelt bereits autonome Unterwasserfahrzeuge, intelligente Raketensysteme und KI-gestützte Hyperschall-Gleitfahrzeuge. Chinese Drohnen-Schwärme demonstrierten bei gemeinsamen Militärübungen in Kambodscha Fähigkeiten, die amerikanische Systeme Monate später nachahmten.
Russland ist trotz Sanktionen überraschend innovativ: KI-Ausgaben stiegen 2024 um 40%, und Präsident Putin kündigte eine KI-Allianz innerhalb der BRICS-Staaten an. Russland rüstet seine Shahed-136-Drohnen mit KI aus, die ukrainische Luftabwehr eigenständig umgehen können.
Wie profitiert Europa von der Kriegs-KI-Spirale?
Europa investiert 8 Milliarden Euro in Verteidigungstechnologie bis 2027 durch den European Defence Fund. Deutschland, Großbritannien und Frankreich dominieren mit 87% der europäischen Verteidigungsinvestitionen. Venture Capital-Investitionen in europäische Verteidigungstechnologie stiegen auf Rekord-5,2 Milliarden Dollar - eine Verfünffachung seit 2018.
Rheinmetall, Europas größter Munitionshersteller, plant eine 29%ige Personalaufstockung (9.000 Mitarbeiter) bis 2028. Airbus Defence and Space integriert KI in Satellitensysteme und Drohnen. Thales verwendet KI für Geospatial Intelligence und Cybersicherheit.
Österreich? Offiziell neutral, aber österreichische Tech-Firmen wie Fill Gesellschaft, WFL Millturn Technologies und GLOCK liefern "zivile" Komponenten, die in Militärsystemen landen. Rheinmetall MAN Military Vehicles Österreich ist direkt im Geschäft.
Geben wir es zu: Neutralität ist im Zeitalter der KI eine Illusion geworden.
Warum sind Kriege für KI-Unternehmen so profitabel?
Die Antwort liegt in der pervertierten Ökonomie des Konflikts. Kriege schaffen drei Dinge, die KI-Konzerne brauchen: unbegrenzte Budgets, ethische Grauzone und Testumgebungen mit "echten Daten". Ein autonomer Drohnen-Angriff generiert mehr Lerndaten als Millionen Simulationen.
Zwischen 2020 und 2024 stiegen die globalen Militärausgaben für KI-Technologie um 312%. Das US-Verteidigungsministerium steigerte seine KI-Investitionen von 190 Millionen auf 557 Millionen Dollar in nur einem Jahr.
Google, einst zögerlich bei Militärverträgen, hob 2024 seine Beschränkungen für Waffenentwicklung auf. OpenAI änderte seine Nutzungsrichtlinien, um militärische Anwendungen zu ermöglichen. Die Technologie-Elite hat erkannt: Krieg ist das lukrativste KI-Geschäft.
Seien wir ehrlich: Solange KI-Kriege profitabler sind als KI-Frieden, wird sich nichts ändern. Die Frage ist nur: Wirst du Teil der Lösung oder bleibst du unwissender Komplize?
Schluss
Die KI-Kriegs-Apokalypse ist keine dystopische Zukunftsvision - sie passiert jetzt, während du diese Zeilen liest. Jeden Tag werden Algorithmen trainiert, die morgen Leben bedrohen könnten. Palantir, Microsoft, Lockheed Martin, China's militärische KI-Programme und Europas Rüstungskonzerne verdienen Milliarden, während Menschen sterben.
Aber du hast die Macht, das zu ändern. Überprüfe deine ETF-Investments auf Rüstungs-KI-Anteile bis 31. Juli. Fordere von Tech-Unternehmen Transparenz über Militärverträge. Unterstütze Initiativen für "KI-Friedensstandards" wie die Campaign to Stop Killer Robots.
Denn am Ende entscheidet nicht die KI über Krieg und Frieden - sondern wir Menschen. 🤖⚔️
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Häufig gestellte Fragen
Verdient Palantir wirklich an Kriegen? Ja, Palantir steigerte 2024 den Umsatz um 29%, hauptsächlich durch Militär- und Geheimdienst-Verträge. Das Unternehmen analysiert Daten für Zielerfassung und militärische Operationen weltweit.
Wie viel investiert Microsoft in Militär-KI? Microsoft erhielt 2021 einen 22-Milliarden-Dollar-Auftrag für AR-Brillen vom US-Militär. Zusätzlich betreibt Azure geheime Cloud-Services für verschiedene Geheimdienste und Militärorganisationen.
Profitiert Österreich von Kriegs-KI? Österreichische Tech-Unternehmen liefern "zivile" KI-Komponenten, die in Militärsystemen verwendet werden. Trotz offizieller Neutralität fließen österreichische Technologien in internationale Rüstungsprojekte.
Welche Gefahren birgt autonome Kriegsführung? Autonome Waffensysteme können ohne menschliche Kontrolle töten. Sie senken die Hemmschwelle für Konflikte, da keine eigenen Soldaten gefährdet werden, und können durch Hacking missbraucht werden.
Wie kann ich Kriegs-KI-Investments vermeiden? Überprüfen Sie ETFs und Fonds auf Anteile von Rüstungskonzernen wie Lockheed Martin, Raytheon oder Palantir. Wählen Sie ESG-konforme Investments und fordern Sie Transparenz von Vermögensverwaltern.
Quellen und Belege
Globale Militärausgaben:
- SIPRI: Unprecedented rise in global military expenditure
- Reuters: World military spending hits $2.7 trillion
- CBS News: Global military spending jumped more than any year since Cold War
Palantir Gewinne:
- Yahoo Finance: Palantir Revenue Rises 29% in 2024, Stock Up Nearly 340%
- CNBC: Palantir Q4 earnings 2024
- Reuters: Palantir defies tech gloom as Trump momentum powers gains
Microsoft Militärverträge:
- CNBC: Microsoft wins $21B contract for military HoloLens
- Breaking Defense: Army kickstarts possible recompete of Microsoft's $22 billion IVAS
- CNBC: Anduril to take over Microsoft's $22 billion U.S. Army headset program
Lockheed Martin & US Defense:
- Companies Market Cap: Lockheed Martin Revenue
- Eurasian Times: Lockheed, Boeing & Northrop Could Cause US to Lose Next War
- TIME: U.S. Military Spending on AI Surges
China Militär-KI:
- Popular Mechanics: The Future of Warfare Will Have AI-Powered Weapons. China Is Ahead
- Brookings: AI weapons in China's military innovation
- HPC Wire: DoD's 2024 China Report Highlights Plans for AI and Quantum
- CNAS: Military AI, PLA, and U.S.-China Strategic Competition
Russland KI-Militär:
- Breaking Defense: Inside Russia's plan to build autonomous drone swarms
- Defense News: Russian defense plan kicks off separate AI development push
- Carnegie Endowment: Developing Artificial Intelligence in Russia
Europa Verteidigung:
- Defense News: European Defence Fund funnels money to drones, AI
- Tech Funding News: AI vs drones: Europe's top defence tech rounds of 2024
- Reuters: Europe's defence companies scramble for workers as business booms
- US Funds: How AI Is Reshaping Aerospace & Defense Investment
Österreich Rüstung:
AI Arms Race: