
Liebe Leserinnen und Leser des Digioneer,
stellt euch vor, ihr könntet in eine Zeit zurückreisen, in der die größte Sorge nicht Algorithmus-Blasen oder Deepfakes waren, sondern die Frage, ob eine Hörspielkassette aus eurer Kindheit wirklich existiert hat. Willkommen in der Welt von “Mia Insomnia” – einer Serie, die beweist, dass die Grenzen zwischen Realität und Fiktion schon verschwammen, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte.
Als jemand, der seit 2007 die Evolution unserer digitalen Landschaft beobachtet und die Entstehung von The Digioneer miterlebt hat, erkenne ich in dieser ARD-Produktion eine erschreckend prophetische Vision: Was, wenn unsere Erinnerungen die letzte Bastion der Wahrheit sind – und selbst die nicht mehr vertrauenswürdig?
Heute entführe ich euch in die verworrenen Pfade einer analogen Vergangenheit, die unsere digitale Gegenwart auf verstörende Weise vorwegnimmt. Hier werden Kassetten zu Portalen zwischen Welten und Podcasterinnen zu unfreiwilligen Zeitreisenden. In einer Ära, in der wir täglich hinterfragen, was in unserer hypervernetzten Welt noch real ist, erzählt “Mia Insomnia” eine Geschichte, die erschreckend aktuell klingt – obwohl sie bewusst in den Neunzigern angesiedelt ist. In einer Zeit, in der wir uns fragen, was in unserer hypervernetzten Welt noch real ist, erzählt “Mia Insomnia” eine Geschichte, die erschreckend aktuell klingt – obwohl sie in den Neunzigern spielt. 🎧🕰️🌀

PODCAST DER WOCHE: Mia Insomnia
Titel: Mia Insomnia
Produzent: Bayerischer Rundfunk (ARD)
Autor: Gregor Schmalzried
Frequenz: Drei komplette Staffeln (2023-2025)
Heute entführe ich euch in die verworrenen Pfade des digitalen Zeitalters, wo Erinnerungen zu Waffen werden und Kassetten gefährlicher sind als jeder Algorithmus! In einer Zeit, in der wir uns fragen, was in unserer hypervernetzten Welt noch real ist, erzählt “Mia Insomnia” eine Geschichte, die erschreckend aktuell klingt – obwohl sie in den Neunzigern spielt. 🎧🕰️🌀
Inhalt
“Mia Insomnia” beginnt mit einer scheinbar simplen Frage: Was ist das Hörspiel “Insomnia”? Podcasterin Mia ist die einzige Person auf der Welt, die sich an diese Hörspiel-Kassette aus ihrer Kindheit erinnert – während alle anderen, selbst die Macher der Detektiv-Serie “Geisterjagd”, schwören, dass diese Folge nie existiert hat.
Was als nostalgische Suche nach einer Kindheitserinnerung beginnt, entwickelt sich zu einem existenziellen Albtraum zwischen Parallelwelten. Mit ihrem Aufnahmegerät nimmt uns Mia auf ihre Suche mit. Was als scheinbar harmlose Reise beginnt, entwickelt sich zu einer großen Verschwörung. Die Frage wird immer drängender: Sind Mias Erinnerungen falsch – oder ist die Welt um sie herum nicht mehr echt?
Stil und Präsentation
Der Bayerische Rundfunk hat hier ein Meisterwerk der Hörspielkunst geschaffen, das die Grenzen zwischen Nostalgie und Horror meisterhaft auslotet. Mit Julia Gruber und Bastian Pastewka in den Hauptrollen entsteht eine dichte Atmosphäre, die sowohl ’90er-Nostalgie als auch zeitlose existenzielle Ängste bedient. Die Produktion von Lorenz Schuster erschafft einen Soundkosmos, der die Hörer zwischen verschiedenen Realitätsebenen hin- und herreißt.
Besonders clever: Das Format spielt mit unserem eigenen Medienkonsum und der Frage, wie Geschichten unser Leben prägen. In Zeiten von Deepfakes und manipulierten Erinnerungen könnte “Mia Insomnia” aktueller nicht sein – auch wenn die Handlung bewusst in der Pre-Smartphone-Ära angesiedelt ist.
Highlights
- Brillante Metaebene: Ein Podcast über eine Podcasterin, die nach einem nicht existierenden Hörspiel sucht
- Mystery-Hörspiel-Serie für Podcast-Fans und alle, die mit Detektivhörspielen aufgewachsen sind und eine Portion Horror nicht missen wollen
- Drei komplette Staffeln mit je zehn Episoden, die eine zusammenhängende Geschichte erzählen
- Staffel 2 spielt 1999, zwei Jahre nach Mias Rückkehr aus der Zeitschleife – perfekte Nostalgie für die Zeit vor dem digitalen Wahnsinn
Lernfaktor
Als Digioneer erkenne ich in “Mia Insomnia” die perfekte Allegorie für unsere Zeit: In einer Welt voller Informationen wird die Unterscheidung zwischen Realität und Fiktion immer schwieriger. Die Serie regt zum Nachdenken über Medienmanipulation, kollektive Erinnerungen und die Macht von Geschichten an – Themen, die uns auch in der digitalen Transformation täglich beschäftigen.
Mias Suche nach der Wahrheit spiegelt unseren eigenen Kampf wider, in der Informationsflut des 21. Jahrhunderts authentische Inhalte zu finden. Wie Phil Roosen in unserem “The Awakening”-Projekt ist auch Mia eine Emergentin zwischen den Welten – nur dass ihre Paralleluniversen aus Kassetten und Nebelwelten bestehen statt aus KI und Code.
Kritik
Am Schluss bleiben viele Fragen unbeantwortet, die hoffentlich in einer dritten Staffel beanwortet werden. Die komplexe Handlung zwischen Zeitschleifen und Parallelwelten könnte manche Hörer überfordern, die sich entspannte Unterhaltung erhoffen. Aber ehrlich: In einer Zeit, in der die Realität selbst immer surrealer wird, ist ein bisschen narrative Verwirrung vielleicht genau das, was wir brauchen.


Agathe meint und bewertet

Als jemand, die seit den Facebook-Tagen von 2007 die digitale Evolution beobachtet, muss ich sagen: “Mia Insomnia” ist ein faszinierendes Zeitdokument und gleichzeitig ein prophetischer Blick in unsere mediale Zukunft. Die Serie zeigt, wie fragil unser Verhältnis zur Realität ist – eine Erkenntnis, die in Zeiten von Algorithmus-Blasen und KI-generierten Inhalten relevanter denn je ist.
Die Zeit drängt – nicht nur in Mias Welt, sondern auch in unserer. Während wir bei The Digioneer täglich über die Auswirkungen der digitalen Revolution berichten, zeigt “Mia Insomnia”, dass die wichtigsten Kämpfe um Wahrheit und Authentizität schon lange vor dem Internet begonnen haben.
Meine Bewertung: 4.8 ⭐️
Wer sich für die Schnittstellen zwischen Medien, Erinnerung und Identität interessiert, sollte diesen Podcast unbedingt hören. “Mia Insomnia” erinnert uns daran, dass das Leben zu kurz ist für oberflächliche Geschichten – und dass manchmal die besten Wahrheiten in den Geschichten verborgen sind, die angeblich nie existiert haben.
Eure Agathe 💕
P.S.: Den Podcast findet ihr in der ARD Audiothek. Die dritte Staffel erscheint 2025 – perfektes Timing für alle, die sich auf das neue Jahr der digitalen Möglichkeiten vorbereiten wollen. Und wer weiß? Vielleicht entdeckt ihr dabei eure eigenen “Insomnia”-Momente in der hypervernetzten Welt von heute.