Die "SenseToKnow"-App der Duke University

Die Früherkennung von Autismus kann für die betroffenen Kinder und ihre Familien entscheidend sein. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht es, entsprechende Unterstützungs- und Therapiepläne zu erstellen, die den Kindern helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten. Die Duke University stellt mit der App "SenseToKnow" einen neuen, innovativen Ansatz vor, der die Früherkennung von Autismus deutlich verbessern könnte.

Study Shows Smartphone App Can Identify Autism Symptoms in Toddlers
DURHAM, N.C. – A digital app successfully detected one of the telltale characteristics of autism in young children, suggesting the technology could one day become an inexpensive and scalable early screening tool, researchers at Duke University report.

Revolutionäre App zur Autismus-Diagnose

Die "SenseToKnow"-App ist ein erheblicher Fortschritt in der Autismus-Diagnose. Nach der Installation auf einem Tablet nimmt die Kamera des Gerätes die Verhaltensreaktionen des Kindes auf und sucht nach Anzeichen von Autismus. Dazu gehören Unterschiede in der sozialen Aufmerksamkeit, im Gesichtsausdruck und in den Kopfbewegungen. Eine Software, die mit maschinellem Lernen trainiert wurde, analysiert dann die aufgezeichneten Bilder, um zu ermitteln, ob das Kind autistisch ist.

Überwindung bisheriger Diagnosehürden

Bisher stützte sich die Diagnose von Autismus häufig auf den Elternfragebogen "Modified Checklist for Autism in Toddlers - Revised with Follow-Up". Die Forscher fanden jedoch heraus, dass diese Methode, insbesondere bei Kindern mit dunkler Hautfarbe, nicht zuverlässig genug ist. Die neue App überwindet diese Hürde, indem sie Biomarker jedes Kindes auf ihre Aussagekraft für Autismus überprüft. Dies ermöglicht eine genauere Erfassung von Verhaltensweisen, die andere Screening-Tests möglicherweise übersehen.

Verbesserte Trefferquote in der Diagnose

In einer Studie untersuchte das Duke-Team 475 Kleinkinder im Alter von 17 bis 36 Monaten. Die App identifizierte 40,6 Prozent der Kinder, bei denen später Autismus diagnostiziert wurde, korrekt. Im Vergleich dazu lag die Trefferquote des Elternfragebogens nur bei 14,6 Prozent. Durch die Kombination von App und Fragebogen konnte der positive Vorhersagewert auf 63,4 Prozent gesteigert werden. Dies deutet darauf hin, dass die digitale Phänotypisierung die Genauigkeit des Autismus-Screenings in realen Umgebungen erheblich verbessern wird.

Ausblick

Die "SenseToKnow"-App ist ein ermutigender Schritt in Richtung verbesserte Autismus-Diagnose. Durch die Integration von Hightech-KI und maschinellem Lernen können die Herausforderungen bisheriger Diagnosemethoden überwunden und die Früherkennung von Autismus verbessert werden. Für die betroffenen Familien könnte dies ein erheblicher Unterschied sein und den Weg für bessere Unterstützungs- und Therapieoptionen ebnen.

Share this article
The link has been copied!