Ein News Artikel von unserer Gastautorin Lea Rühle

Apple plant ab Februar 2025 die Einführung seiner neuen KI-Plattform „Apple Intelligence“ für den europäischen Markt. Der Tech-Konzern hat konkrete Anpassungen an die EU-Datenschutzregeln ankündigt und reagiert damit auf die verschärften Untersuchungen der EU-Kommission im Rahmen des Digital Markets Act (DMA) und der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Im Gegensatz dazu hält Konkurrent Meta sein multimodales KI-Modell „Llama 3“ in Europa weiterhin zurück.

Anpassungen an die DSGVO

„Apple Intelligence“ wird speziell für den europäischen Markt angepasst, um die strengen DSGVO- Anforderungen zu erfüllen. Die DSGVO schreibt vor, dass persönliche Daten nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Nutzer verarbeitet werden dürfen. Generative KI-Systeme, die riesige Datenmengen benötigen, stoßen dabei an rechtliche Grenzen. Apple plant daher eine verschlüsselte Datenverarbeitung direkt auf den Geräten (On-Device Processing) sowie klare Opt- in-Mechanismen für die Nutzung persönlicher Daten. „Wir arbeiten eng mit den europäischen Behörden zusammen, um sicherzustellen, dass ‚Apple Intelligence‘ die strengen Datenschutzstandards erfüllt“, erklärte ein Apple-Sprecher.

Hintergrund: EU-Prüfungen und Wettbewerbsdruck

Die Europäische Kommission hatte Mitte Januar 2025 ihre Untersuchungen zur Datenverarbeitung von KI-Systemen bei Apple und Meta intensiviert. Dabei stehen sowohl die Einhaltung der DSGVO als auch mögliche Verstöße gegen den Digital Markets Act (DMA) im Fokus. Der DMA soll den fairen Wettbewerb im Digitalmarkt sicherstellen und monopolartige Praktiken verhindern. Bei Verstößen drohen den Unternehmen Strafen von bis zu 10 % des globalen Umsatzes.

Reaktionen und nächste Schritte

Experten sehen in Apples Schritt einen wichtigen Präzedenzfall für die Tech-Branche. „Apples Ansatz könnte zeigen, wie generative KI-Systeme trotz strenger Datenschutzvorgaben erfolgreich eingesetzt werden können“, sagte Datenschutzexpertin Dr. Anna Becker. Meta hingegen hat noch keine konkreten Pläne für die Einführung von „Llama 3“ in Europa bekannt gegeben.


Mit der Einführung von „Apple Intelligence“ könnte Apple die Debatte um Datenschutz und KI in Europa neu prägen.

Share this article
The link has been copied!