Poster sind auch und vor allem im digitalen Zeitalter nach wie vor ein wichtiges Medium, um Menschen zu erreichen und Aufmerksamkeit zu generieren. Gutes Design ist dabei unerlässlich, denn ein Poster hat oft nur wenige Sekunden Zeit, um seine Botschaft zu vermitteln.

Laut einer Studie nehmen Menschen im Durchschnitt innerhalb von 90 Sekunden mehr als 11.000 visuelle Reize wahr. Da muss ein Poster schon etwas Besonderes bieten, um aus der Masse herauszustechen. Und genau das ist die große Herausforderung und Chance zugleich beim Posterdesign.

Durchschnittlich widmen Menschen den Plakaten in ihrer Umgebung maximal 1,5 – 2 Sekunden.

Mit den richtigen Gestaltungstipps kann man auffällige Poster entwickeln, die garantiert Blicke auf sich ziehen. Sei es, um mehr Umsatz zu generieren, die Bekanntheit einer Marke zu steigern oder einfach nur um kreativ zu sein. In diesem Artikel verrate ich 7 effektive Tipps aus der Designwelt, wie du mit deinen Postern die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe gewinnst.

Von Farbpsychologie über Typografie bis hin zu Storytelling – diese Tricks sollte jeder kreative Kopf kennen, um mit Postern Emotionen zu wecken und bleibende Eindrücke zu hinterlassen. Denn gutes Design öffnet Türen und Herzen gleichermaßen. Also lasst uns eintauchen in die faszinierende Welt des Possterdesigns!

Tipp 1: Die Macht der Einfachheit

Einfachheit ist einer der wichtigsten Aspekte beim Posterdesign. In einer Welt voller Reizüberflutung können einfache, klare Botschaften am besten wahrgenommen werden.

Minimalismus ist hier das Stichwort. Anstatt ein Poster mit vielen Elementen zu überladen, sollten Designer sich auf eine einfache, aber eindringliche Hauptbotschaft fokussieren.

Großflächige Farbblöcke, wenig Text und ein starkes zentrales Motiv lenken die Aufmerksamkeit direkt auf das Wesentliche. Luftigkeit ist Trumpf - "less is more" wie es schon der Architekt Mies van der Rohe wusste.

Legendäre Posterkampagnen beweisen die Wirkung dieser Methode. Etwa die ikonischen Posterdesigns von Oliviero Toscani für United Colors of Benetton, die mit provokanten Motiven ganze Diskussionen auslösten. Oder Shepard Faireys stilisiertes Portrait von Barack Obama, das 2008 zum Symbolbild des Präsidentschaftswahlkampfs wurde.

Auch im digitalen Zeitalter funktioniert die Macht der Einfachheit nach wie vor. Einfache animierte GIFs in sozialen Medien bleiben eher im Gedächtnis als überladene Bilder. Und Minimalismus in Webdesigns sorgt für eine angenehme User Experience.

Kurzum: Willst du mit deinem Posterdesign Aufmerksamkeit erregen, setze auf Klarheit, Einfachheit und Luftigkeit. Vereinbare deine Botschaft auf das Wesentliche und lenke den Fokus gezielt darauf.

Tipp 2: Farbpsychologie clever nutzen

Farben haben eine enorme subtile Wirkung auf unsere Emotionen und unser Handeln. Gutes Posterdesign nutzt Farbpsychologie gezielt, um bestimmte Reaktionen beim Betrachter auszulösen.

Rote Töne erhöhen beispielsweise den Puls und können Leidenschaft oder Aufmerksamkeit wecken. Blautöne hingegen wirken beruhigend und vertrauenserweckend. Gelb aktiviert und erhöht die Konzentration, Grün beruhigt und repräsentiert Natürlichkeit.

Auch Farbkombinationen und Kontraste können Emotionen beeinflussen. Komplementärfarben wie Rot und Grün erzeugen Spannung. Monochrome Farbgebungen wirken dagegen harmonisch und edel.

Bei der Farbwahl sollte man sich immer an der intendierten Wirkung und Zielgruppe orientieren. Fröhliche Kindermotive verlangen nach knalligen, freundlichen Tönen. Seriöse Themen wie Finanzen flößen mit gedeckten Farben mehr Vertrauen ein.

Auch Marken haben ihre charakteristische Farbwelt, die sich konsequent durch sämtliche Designs ziehen sollte. Ob das knallige Magenta von T-Mobile, das satte Orange von Nickelodeon oder das elegante Blau von Tiffany & Co.

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Das Tiffany & Co. Blau.
Lange bevor Marken charakteristische Farben hatten, wählte der Gründer des Hauses Charles Lewis Tiffany den unverwechselbaren Farbton Tiffany Blue® für das Cover des Blue Book, Tiffanys Katalog mit exquisit handgefertigten Schmuckstücken, der erstmals 1845 veröffentlicht wurde. Die von Pantone® extra für Tiffany entwickelte Farbe trägt den Namen „1837 Blue“

Kurzum: Die psychologische Wirkung von Farben ist ein mächtiges Gestaltungswerkzeug. Nutze Farbpsychologie intelligent, um die gewünschten Emotionen und Handlungen beim Betrachter auszulösen.

Tipp 3: Schriftarten, die Sprechen

Die Wahl der richtigen Schrift ist ein zentrales Gestaltungselement mit großer Wirkung. Die Typografie sollte die Message des Posters unterstützen und verstärken.

Serifenlose Linear-Antiquas wie Helvetica vermitteln Sachlichkeit und Modernität. Serifenschriften wie Times wirken traditioneller und seriöser. Script-Fonts sind persönlicher und sorgen für Nähe, während dekorative Display-Fonts auffallen und die Stimmung beeinflussen.

Auch Schriftgröße, -gewicht und -farbe tragen zur Wirkung bei. Für Überschriften bieten sich große, fette Lettern an, um Dominanz zu erzeugen. Fließtext sollte die Augen nicht überfordern, daher gilt: Lieber etwas größer und mit Zeilenabstand.

Um wichtige Textteile hervorzuheben, kann man mit Farbe, Größe oder Art der Schrift spielen. So lenkt man den Blick und schafft eine hierarchische Struktur.

Clever gewählte Typografie weckt Aufmerksamkeit, transportiert Stimmungen und betont die Kernbotschaft. Das perfekte Zusammenspiel von Form und Inhalt macht den Text erst lebendig.

Deshalb: Wähle die Schrift mit Bedacht und finde den idealen Mix aus Lesbarkeit, Ästhetik und Message.

Tipp 4: Kontrast ist König

Kontraste lenken den Blick und heben wichtige Elemente optisch hervor. Sie erhöhen die Lesbarkeit und sorgen für Spannung im Design.

Kontraste können auf verschiedene Arten erzeugt werden:

  • Hell vs. Dunkel: Ein dunkles Motiv hebt sich vor hellem Hintergrund ab und umgekehrt. Klassisches Beispiel sind schwarze Schriftzüge auf weißem Grund.
  • Groß vs. Klein: Eine große Überschrift dominiert, kleiner Fließtext wirkt subtiler.
  • Einfach vs. Komplex: Einfache geometrische Formen kontrastieren mit verspielten Ornamenten.
  • Serifenschrift vs. Serifenlos: Serifenbetonte Schriftarten stehen im Kontrast zu modernen Linear-Antiquas.
  • Komplementärfarben: Rote und grüne Farbakzente ziehen als Kontrastpartner die Blicke auf sich.
  • Bild vs. Text: Eine Fotografie oder Illustration kann einen auffälligen Kontrast zum Fließtext bilden.

Kontraste gezielt einzusetzen, erhöht die Wirkung eines Plakats enorm. Der Wechsel von Dominanz zu Subtilität lenkt die Augen und hebt die Kernbotschaft optisch hervor.

Deshalb: Spiele mit Kontrasten in Form, Farbe, Größe und Stil. Erzeuge Spannung im Design und lenke die Blicke auf das Wesentliche.

Tipp 5: Räumliches Denken

Bei der Gestaltung eines Posters spielt nicht nur das Design der Einzelelemente eine Rolle, sondern auch deren Anordnung im Raum. Durch die räumliche Struktur lenkt man den Blick und schafft eine dynamische Komposition.

Wichtige Gestaltungsregeln:

  • Oben-Unten: Elemente am oberen Bildrand wirken dominanter als unten platzierte.
  • Links-Rechts: In der westlichen Kultur werden Elemente links stärker wahrgenommen.
  • Zentrum: Zentral platzierte Elemente ziehen die Blicke auf sich.
  • Goldener Schnitt: Positionen entlang vertikaler und horizontaler Linien im Goldenen Schnitt wirken harmonisch.
  • Dreiecks-Komposition: Anordnung wichtiger Elemente in einem unsichtbaren Dreieck schafft Dynamik und Spannung.

Auch mit Schrift lässt sich spielen: Text kann diagonal, vertikal oder in einem Bogen angeordnet werden.

Mit geschickter Anordnung lenkt man den Fokus und schafft optische Ruhepunkte. Räumliches Denken hilft, die Details in ein stimmiges Gesamtbild einzubetten.

So wird das Poster zu mehr als der Summe seiner Teile und bleibt als harmonische Komposition im Kopf. Cleveres Layout ist also ein Muss für effektives Posterdesign!

Tipp 6: Die Regel der 7

Die „Regel der 7“ besagt, dass eine Botschaft sieben Mal wiederholt werden sollte, um optimal im Gedächtnis zu bleiben. Diese Faustregel aus dem Marketing lässt sich perfekt auf Posterdesign anwenden.

Wiederholung ist ein mächtiges Gestaltungsmittel. Visuelle und inhaltliche Elemente, die sich durch das ganze Posterdesign ziehen, bleiben stärker im Kopf.

Die 7 kann auf verschiedene Arten umgesetzt werden:

  • 7 Schlüsselbotschaften
  • 7 Farben
  • 7 visuelle Stilelemente
  • 7 Schriftarten

Es geht darum, bestimmte Themen, Farben oder Formen als roten Faden durch das Design laufen zu lassen. Dies schafft Wiedererkennungswert und hilft der Kernbotschaft sich einzuprägen.

Ein Paradebeispiel ist die ikonische „I heart NY“-Kampagne. Die einfache, aber effektive Botschaft der Liebe zu New York City wird durch die wiederholte Verwendung der Herz-Form und der Schrift visualisiert.

Clever angewandt bleibt die Regel der 7 im Kopf, ohne aufdringlich zu wirken. Durch Wiederholung entstehen Struktur und Harmonie.

Probier diese Faustregel bei deinem nächsten Posterdesign aus und erhöhe den Wiedererkennungseffekt mit dezenter Wiederholung!

Tipp 7: Storytelling im Design

Poster sind mehr als reine Informationsträger. Gutes Design erzählt Geschichten, weckt Emotionen und bleibt so in Erinnerung.

Um Storytelling gekonnt einzusetzen, gilt es, eine übergeordnete Idee oder „Story“ hinter der Kampagne zu entwickeln. Was ist die Kernbotschaft, was soll der Betrachter fühlen?

Statt das Poster nur mit Fakten zu füllen, lässt sich eine Metapher, ein Spannungsbogen oder eine humorvolle Pointe einbauen.

Visuelle Elemente wie Bilder, Piktogramme oder Illustrationen können als Symbole die Story transportieren. Eine interessante Bildsprache weckt Neugier und zieht die Blicke auf sich.

Auch Schlagzeilen oder Claims können Geschichten erzählen, wenn sie emotional ansprechend formuliert sind. Fragen, Aufforderungen oder unerwartete Wendungen bleiben im Gedächtnis.

Gekonntes Storytelling macht ein Plakat lebendig. Es geht darum, beim Betrachter Emotionen zu wecken, ihn abzuholen und auf eine Reise mitzunehmen.

Kreatives visuelles Erzählen verbindet Menschen und Marken, schafft Identifikation und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Probier es bei deinem nächsten Posterdesign aus!

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Von den Besten lernen

Case Study: Bildungsinstitut

Ein interessantes Beispiel für eine gelungene Plakatkampagne, die viele der genannten Design-Tipps gekonnt umsetzt, ist die "GO"-Kampagne des Bildungsinstituts General Assembly.

Coding Bootcamps, Data Science, UX, Business | General Assembly
Master new skills in design, marketing, technology, and data — online or at our campuses around the world.

General Assembly bietet Kurse und Weiterbildungen im Bereich digitale Fähigkeiten und neu aufkommende Technologien an. Um mehr Bewerber für ihre Coding- und Designkurse zu gewinnen, startete das Institut die "GO"-Kampagne.

Die Key Visuals bestehen aus minimalistischen Plakaten in knalligen Farben mit sehr wenig Text. Nur ein Verb wie "LEARN", "CREATE" oder "BUILD" ergänzt durch das wiederkehrende "GO" ist zu sehen.

Durch die reduzierte Bildsprache mit Fokus auf Wesentliches wird Neugier und Interesse geweckt. Die intensive Farbwelt aus Komplementärfarben erzeugt Lebendigkeit und Energie.

Das zentrale Storytelling-Element ist die Aufforderung zum "GO", also zum Start in einen neuen Lebensabschnitt voller Möglichkeiten. Die Kampagne spricht Emotionen an und motiviert zum Handeln.

Die konsequente visuelle Linie schafft Wiedererkennungswert. Die Regel der 7 wird durch die immer wiederkehrende klare Botschaft und die begrenzte Farbpalette umgesetzt.

Insgesamt eine sehr durchdachte und effektive Plakatkampagne, die minimalistisch-frisches Design mit emotionaler Ansprache der Zielgruppe verbindet. Eine Klasse für sich im Bildungsmarketing.

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